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Lorca und Andalusien
 
[…] Bodas de sangre (und dasselbe können wir auch von La casa de Bernarda Alba sagen) zeigt eine Gesellschaft, in der die zügellosen Leidenschaften und die Lebensbedingungen von der tiefsten Quelle einer mysteriösen und primitiven Gesellschaft herrühren, die, auch wenn sie „andalusisch“ ist, die geographischen Grenzen überschreitet. „Andalusisch“ in Anführungszeichen, weil man anmerken müsste, dass, wenn man von Andalusien spricht, gewöhnlich von einer homogenen Einheit die Rede ist und die herausragenden Kontraste der „verschiedenen“ Andalusien vergessen werden. Denn das nördliche und das südliche Andalusien, dasjenige des Westens und jenes des Ostens, sind, was ihren sozialen, wirtschaftlichen, ja sogar kulturellen Kontext angeht, sehr unterschiedlich. So trifft es zu, wenn Caro Baroja, sich auf das Andalusiertum Lorcas beziehend, von einem „mehr oder weniger vagen, verschwommenen und zigeunerhaften Andalusiertum, das manchmal auch mit einem Spaniertum sui generis verwechselt wird“, spricht, das „dazu beiträgt, dass in der heutigen Zeit Federico Garcia Lorca weltweit der populärste spanische Literat ist.“ Zusammenfassung des Artikels von José Manuel López de Abiada: ‘Die Männer gehören dem Wind‘. Überlegungen zur Imagologie, Anthropologie und Literatur in Bodas de sangre und La casa de Bernarda Alba. Übersetzung und Rezeption García Lorcas im deutschen Sprachraum. Hrsg. Ernst Rudin. Kassel: Reichenberger, 1997. (SS.57-80)
 
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